Das Spannlager ausgestattet mit einem sphärischen Außenring passend zum hohlkugelförmigen Gehäuse gleicht statische Fluchtungsfehler der Welle aus. Die Befestigung auf der Welle erfolgt mittels Feststellschrauben (Gewindestifte/Madenschrauben), Exzenterring (Exzenterspannring) oder Spannhülse. Als Materialien werden Graugruss, Niroguss, Stahlblech oder Kunststoff eingesetzt.
Die Rillenkugellager sind mit einer Gummiabdichtung abgedichtet. Bei den Versionen UC (Befestigung auf der Welle mit Feststellschraube) und UK (Befestigung auf der Welle mit Spannhülse) werden Schleuderringe aus Stahlblech am Innenring des Lagers befestigt und schützen so vor dem Eindringen von Schmutz.
Neben unseren eigenen Gehäuseeinheiten der Marke ASK haben wir die Gehäuseeinheiten der japanischen Marke ASAHI in unserem Produktprogramm. Die CAD-Daten der Marke ASK haben wir für Sie auf der Produktseite hinterlegt. Die CAD-Daten der Marke ASAHI erhalten Sie über die ASAHI Homepage. Die CAD-Daten enthalten jeweils das Gehäuse und den Lagereinsatz.
Gehäuseeinheiten bieten unzählige Einsatzmöglichkeiten für eine Vielzahl von Lagerungskonzepten. Im Lieferprogramm sind verschiedene Baureihen und Gehäuseformen wie Stehlager, Zweiloch-Flanschlager, Dreiloch-Flanschlager, Vierloch-Flanschlager, Flanschlager mit Zentrieransatz, Spanngehäuseeinheit und Hülsenlagereinheit enthalten.
Technische Grundlagen Gehäuseeinheiten
Alle Gehäuseeinheiten bestehen aus einem Gehäuse und einem eingebauten Kugellager (Spannlager). Das Gehäuse ist in verschiedenen Bauformen erhältlich. Das Kugellager hat einen balligen Außenring. Die Aufnahme im Gehäuse ist dazu passend hohlkugelförmig. Das Kugellager sitzt bei den ASK-Gehäuseeinheiten fest und bei den ASAHI Gehäuseeinheiten weniger fest im Gehäuse. Dementsprechend benötigt man einen höheren Kraftaufwand, um die ASK-Spannlager im Gehäuse zu kippen. Fluchtungsfehler können dadurch in gewissen Grenzen ausgeglichen werden.
Materialien der Gehäuse
Standard: Grauguss JIS FC200
Edelstahl (Niro): JIS SUS304
Kunststoff: PBT Thermoplast
Silberserie: Zinkdruckguss
Stahlblechserie: Stahlblech
Die Materialien Grauguss und Niroguss sind vorherrschend.
Bauformen der Gehäuse
Stehlager
Flanschlager
Spanngehäuseeinheit
Spanngehäuseeinheiten sind verschiebbar. Sie werden bei Wellen eingesetzt, die geschwenkt oder verschoben werden. Kombiniert mit einem UC Spannlager wird daraus z. B. ein UCT 204.
Hülsenlagereinheit
Hülsenlagereinheiten werden wie Wälzlager eingesetzt und können mit Gewindestifte als Feststellschraube auf der Welle befestigt werden. Kombiniert mit einem UC Spannlager wird hieraus z.B. ein UCC 208.
Kombinationsmöglichkeiten
von Gehäusen und Spannlagern
Betriebstemperatur
Die Temperatur der Einheit muss während des Betriebs zwischen –15°C und 100°C liegen.
Schmierung
Gehäuseeinheiten sind ab Werk mit einem Standardschmierfett für Wälzlager befüllt. Bei der Inbetriebnahme können geringe Mengen an Schmierfett austreten. Es ist sinnvoll die ausgetretenen Mengen zu entfernen.
Nachschmieren
Das Nachschmieren muss mit einer geeigneten Fettpresse erfolgen. Es muss dabei so lange Fett eingepresst werden, bis eine geringe Fettmenge an der Dichtung austritt. Achtung bei Zentralschmieranlagen muss gegebenfalls der Druck vor dem Eintritt in das Lager reduziert werden, da sonst die Deckel und Dichtungen beschädigt werden können.
Es ist sinnvoll das Lager vor längeren Stillständen zu schmieren. Nach dem Schmieren Lager kurz laufen lassen und austretende Fettmengen entfernen.
Nachschmierintervalle
Eine pauschale Aussage über die Kontroll- und Nachschmierintervalle ist nicht möglich, da die sie von vielen Einflussfaktoren wie z.B. Umgebungsbedingungen Staub, Schmutz, Drehrichtung, Belastung, Temperatur etc. aber auch den Schäden, die durch einen Ausfall entstehen können, abhängig sind. Liegen dazu keine Erfahrungswerte vor sollte die Kontrolle täglich und vor jeder Inbetriebnahme nach einem Stillstand erfolgen.
Fette
Für die Schmierung von Wälzlagern haben sich korrosionsschützende druckfeste Fette auf Lithiumbasis oder Lithiumkomplex Metallseifenfette bewährt. Bei der Auswahl des Fettes bitte auch den Betriebstemperaturbereich der Lager beachten. Die Hersteller der Fette können Sie im Einzelfall beraten.
Toleranzen
der ASK Gehäuseeinheiten
Radialluft für Lager ( Einheit 0,001mm)
Bohrungsdurchmesser mit zylindrischer Bohrung ( Einheit 0,001mm)
(Spannlager mit Feststellschrauben oder Exzenterring)
Bohrungsdurchmesser mit konischer Bohrung ( Einheit 0,001mm)
(Spannlager mit Spannhülse)
Montage der Welle
bei ASK Gehäuseeinheiten
Empfohlene Passungen
Der Durchmesser der Welle muss an die Bohrung angepasst sein. Eine Welle, die im Durchmesser stark abweicht, würde einen unrunden Lauf verursachen. Vibrationen und ein frühzeitiger Ausfall der Lager könnten die Folge sein. Die Passungen, die wir empfehlen basieren auf Erfahrungen bei normalen Betriebsbedingungen. Bei starken Abweichungen z.B. durch ungleiche Temperaturverteilung oder hohe elastische Verformung muss dem entsprechend durch Anpassung der Toleranzen Rechnung getragen werden.
Wichtig ist auch die Berücksichtigung der Längung der Welle. Um hohen axialen Druck auf die Lager zu vermeiden, muss in solchen Fällen ein Lager als Loslager ausgeführt werden.
Empfohlene Passung für Lager mit zylindrischer Bohrung
Für Gehäuseeinheiten mit zylindrischer Bohrung (mit Feststellschrauben oder Exzenterring) wird in der Regel eine lose Passung verwendet. Unsere Empfehlung für die Wellentoleranzen für diesen Fall finden Sie in nachfolgender Tabelle.
Bei hohen Drehzahlen oder sehr präzisen Anwendungsfällen oder wenn Stoßbelastungen auftreten, sollte ein Presssitz verwendet werden. In folgender Tabelle sind die Wellentoleranzen aufgeführt. Beim Einsatz von Exzenterring-Gehäuselagern und Presssitz können die Exzenterringe entfallen.
Empfohlene Passung für Lager mit zylindrischer Bohrung
Gehäuselager mit kegeliger Bohrung erlauben größere Toleranzen, da die Welle mit Hilfe der Spannhülse auf der befestigt wird. Die empfohlenen Wellentoleranzen finden Sie in dieser Tabelle.
Befestigung der Welle mit Feststellschraube
Für normale Anwendungsfälle genügt es, wenn die Gehäuseeinheiten mit Hilfe der Feststellschrauben auf der Welle befestigt werden. Es empfiehlt sich die Welle an der KontaktsteIle abzuflachen oder zu senken, um einen noch besseren Sitz zu erreichen.
Bei Vibrationen oder Stoßbelastung kann eine Welle mit Schulter verwendet werden. Bitte beachten Sie dabei, dass die Feststellschrauben fest genug angezogen werden.
Anzugsdrehmoment für Lager mit Feststellschrauben
Längenausgleich bei Wärmedehnung
Wenn Gehäuseeinheiten entweder mit Feststellschrauben, Spannhülsen oder Exzenterring fest mit der Welle verbunden sind und der ballige Außenring im Gehäuse festsitzt, ist ein Längenausgleich nur bedingt möglich. In Fällen, in denen der Abstand zwischen den beiden Lagern und die Länge der Wellen sich unterschiedlich verhalten, kann der axiale Druck auf die Kugellager zu hoch werden. Wenn eines der beiden Lager ein Loslager ist kann man das ausschließen.
Unterschiedliche Dehnung ist möglich bei hohen Temperaturen, bei hohen Temperaturunterschieden zwischen Bauteilen oder bei großen Abständen zwischen den Gehäuseeinheiten.
In diesen Fällen empfiehlt sich ein Lager als Festlager (übernimmt radiale und alle axialen Kräfte) und das andere Lager als Loslager (übernimmt nur radial Kräfte) zu gestalten.
Beim Festlager wird die Gehäuseeinheit fest mit der Welle verbunden. Die andere Gehäuseeinheit wird unter Verwendung einer SH-Schraube als Loslager eingesetzt. Durch die Nut in der Welle kann die Gehäuseeinheit so die Längenausdehung ausgleichen. Wird die SH-Schraube verwendet, empfehlen wir die WeIlentoleranz h7 oder h8.
Den gleichen Effekt erzielt man mit Verwendung eines Zylindergehäuses:
Anforderung an die Montagefläche
Die Fläche, auf die die Gehäuse geschraubt werden, muss eben (bearbeitet) und frei von Farbe oder Verschmutzungen sein. Die Schrauben müssen so stehen, dass sie Abstand zu den Wänden der Durchgangsbohrung der Gehäuse haben. Werden die Gehäuse auf einem unebenen Untergrund mit großer Kraft angeschraubt können die Spannungen im Gehäuse so groß werden, dass das Gehäuse bricht.
Fluchtungsfehler
Mit Gehäuseeinheiten kann in geringem Umfang ein Fluchtungsfehler ausgeglichen werden.
Folgende Werte sollten nicht überschritten werden: